Harry Potter und der Feuerkelch, стр. 20

Ludo Bagman wirkte schockiert.»Froh! Ich wei? nicht, wann ich mehr Spa? hatte… immerhin, es ist ja nicht so, da? wir uns auf nichts anderes freuen konnten, oder, Barty? He? Bleibt noch viel zu organisieren, nicht wahr?«

Mr Crouch sah Bagman mit hochgezogenen Brauen an.»Wir haben uns doch geeinigt, nichts zu sagen, bevor nicht alle Einzelheiten -«

»Aah, Einzelheiten!«, sagte Bagman und verscheuchte das Wort mit einer Handbewegung wie einen Muckenschwarm.»Sie haben unterschrieben, oder? Sie haben zugestimmt? Ich wette mit dir, diese Kinder hier werden es ohnehin bald erfahren. Immerhin findet es in Hogwarts statt -«

»Ludo, wir mussen zu den Bulgaren, das wei?t du doch«, sagte Mr Crouch, um Bagman abzuwurgen.»Danke fur den Tee, Weatherby.«

Er schob seine unberuhrte Tasse Percy zu und wartete darauf, da? Ludo sich erhob: Bagman rappelte sich hoch, schluckte den Rest Tee und lie? das Gold in seinen Taschen frohlich klimpern.

»Wir sehen uns spater!«, sagte er in die Runde.»Ihr seid bei mir oben in der Ehrenloge – ich kommentiere das Spiel!«Er winkte, Barty Crouch nickte knapp und die beiden disapparierten.

»Was soll denn in Hogwarts stattfinden, Dad?«, fragte Fred auf der Stelle.»Woruber haben die gesprochen?«

»Das wirst du noch fruh genug erfahren«, sagte Mr Weasley lachelnd.

»Es handelt sich so lange um eine geheime Information, bis das Ministerium beschlie?t, sie freizugeben«, sagte Percy steif.»Mr Crouch hatte vollkommen Recht, sie nicht preiszugeben.«

»Aaach, halt's Maul, Weatherby«, sagte Fred.

Der Nachmittag verging, und allmahlich stieg die Spannung und breitete sich wie eine Wolke uber dem Zeltplatz aus. Als es dammerte, schien selbst die stille Sommerluft vor Vorfreude zu vibrieren, und als sich die Dunkelheit wie ein Vorhang uber Tausende von wartenden Zauberern legte, fiel aller falsche Anschein in sich zusammen: das Ministerium beugte sich dem Unvermeidlichen und wehrte sich nicht mehr gegen die sich offensichtlich in Windeseile ausbreitende Magie.

An allen Ecken und Enden des Zeltplatzes apparierten Verkaufer mit Korben und Karren voll au?ergewohnlicher Waren. Es gab leuchtende Rosetten – grun fur Irland, rot fur Bulgarien -, welche in kreischendem Ton die Namen der Spieler ausriefen, grune Spitzhute, die mit tanzenden Kleeblattern geschmuckt waren, bulgarische Schals, mit wirklichen brullenden Lowen verziert, Flaggen aus beiden Landern, die ihre Nationalhymnen spielten, wenn man mit ihnen wedelte; kleine Modelle von Feuerblitzen, die tatsachlich flogen, und Sammelfiguren von beruhmten Spielern, die einem mit stolzgeschwellter Brust uber die Hand spazierten.

»Dafur hab ich den ganzen Sommer uber mein Taschengeld gespart«, sagte Ron zu Harry gewandt, wahrend sie mit Hermine durch die Reihen der Verkaufer schlenderten und Andenken kauften. Zwar kaufte sich Ron einen Hut mit tanzenden Kleeblattern und eine gro?e grune Rosette, doch auch eine kleine Nachbildung von Viktor Krum, dem bulgarischen Sucher. Der Mini-Krum ging auf Rons Hand hin und her und warf finstere Blicke auf die grune Rosette uber ihm.

»Irre, schau dir die an!«, sagte Harry und rannte hinuber zu einem Marktkarren, auf dem stapelweise Messingfernglaser lagen, die allerdings mit vielerlei merkwurdigen Knopfen und Zifferblattern versehen waren.

»Omniglaser«, sagte der Verkaufsmagier beflissen.»Man kann das Gesehene wiederholen… alles verlangsamen… und sie zeigen dir einen Kurzkommentar zu allen Spielzugen, wenn du ihn brauchst. Schnappchenpreis – zehn Galleonen das Stuck.«

»Hatt ich nur nicht den Kram hier gekauft«, maulte Ron, deutete auf seinen Hut mit dem tanzenden Klee und betrachtete dabei sehnsuchtig die Omniglaser.

»Drei Stuck«, sagte Harry entschlossen zu dem Zauberer.

»Nein – das ist doch nicht notig«, sagte Ron und lief rot an. Er war immer ein wenig empfindlich, wenn es darum ging, da? Harry, der ein kleines Vermogen von seinen Eltern geerbt hatte, viel mehr Geld hatte als er.

»Dafur kriegst du nichts zu Weihnachten«, antwortete Harry und druckte Ron und Hermine je ein Omniglas in die Hande.»Und das zehn Jahre lang.«

»Ist mir recht«, sagte Ron grinsend.

»Oooh, danke, Harry«, sagte Hermine.»Und ich besorg uns ein paar Programme, seht mal -«

Mit betrachtlich leichteren Geldbeuteln gingen sie zuruck zu den Zelten. Auch Bill, Charlie und Ginny hatten grune Rosetten vorzuzeigen und Mr Weasley trug eine irische Flagge. Fred und George hatten keine Souvenirs, da sie ihr ganzes Geld Bagman gegeben hatten.

Dann drang von irgendwo jenseits des Waldes ein tiefer, drohnender Gong zu ihnen heruber, und plotzlich flammten auf den Baumen grune und rote Laternen auf und tauchten den Weg zum Spielfeld in ihr Licht.

»Es ist so weit!«, sagte Mr Weasley, genauso begeistert wie alle anderen.»Kommt, wir gehen!«

Die Quidditch-Weltmeisterschaft

Ihre neu erworbenen Schatze an sich geklammert folgten sie Mr Weasley den laternenbeschienenen Weg entlang in den Wald. Dem Larm nach zu schlie?en waren Tausende auf den Beinen, sie horten ihr Lachen und Rufen und gelegentlich wehte Gesang an ihre Ohren. Die fiebrige Erregung war hochst ansteckend; Harry konnte nicht aufhoren zu grinsen. Zwanzig Minuten lang gingen sie durch den Wald, laut redend und scherzend, bis sie endlich auf der anderen Seite zwischen den Baumen hervortraten und sich im Schatten eines gigantischen Stadions fanden. Obwohl Harry nur einen kleinen Teil der riesigen goldenen Mauer sah, die das Spielfeld einfa?te, war ihm klar, da? ins Innere des Stadions bequem zehn Kathedralen gepa?t hatten.

»Hunderttausend Platze«, sagte Mr Weasley, als er Harrys schwer beeindruckte Miene sah.»Eine Spezialistengruppe von funfhundert Ministeriumsleuten hat das ganze Jahr uber daran gearbeitet. Auf jedem Quadratzentimeter ein Muggelabwehrzauber. Jedes Mal, wenn Muggel im letzten Jahr auch nur hier in die Nahe kamen, fielen ihnen plotzlich dringende Verabredungen ein und sie mu?ten schleunigst fort… besser fur sie«, setzte er munter hinzu und fuhrte sie zum nachstgelegenen Eingang, an dem sich schon ein Schwarm larmender Zauberer und Hexen versammelt hatte.

»Erstklassige Platze!«, sagte die Ministeriumshexe am Eingang, als sie ihre Karten kontrollierte.»Ehrenloge! Gleich die Treppe rauf, Arthur, bis es nicht mehr hoher geht.«

Die Treppen ins Stadion waren mit Laufern in sattem Purpurrot ausgelegt. Sie stiegen mit den anderen aus dem Schwarm der Wartenden nach oben, die sich jedoch allmahlich mal rechts, mal links in den Turen zu den Tribunen verloren. Mr Weasley und die Seinen gingen weiter, bis sie schlie?lich das Ende der Treppe erreichten und in eine kleine Loge traten. Sie bildete den hochsten Punkt des Stadions und lag genau in der Mitte zwischen den goldenen Torstangen. Etwa zwanzig rotgoldene Stuhle waren hier in zwei Reihen aufgestellt, und Harry, der den Weasleys in die erste Reihe folgte, sah hinunter auf ein Schauspiel, wie er es noch nie erlebt hatte.

Hunderttausend Hexen und Zauberer nahmen ihre Platze auf den Sitzen ein, die sich Reihe um Reihe entlang des ovalen Spielfelds emporrankten. Die Szene war in ein geheimnisvolles goldenes Licht getaucht, das aus dem Stadion selbst zu kommen schien. Von hoch oben, wo sie sa?en, schien das Feld glatt und weich wie Samt. An den Enden des Feldes standen je drei Pfosten, auf denen in zwanzig Meter Hohe die Torringe angebracht waren; ihnen direkt gegenuber, fast auf Harrys Augenhohe, befand sich eine gigantische schwarze Tafel. Goldene Schriftzeichen huschten uber sie hinweg, als wurde die Hand eines unsichtbaren Riesen daruber krakeln und die Schrift dann wieder abwischen; Harry sah eine Weile zu und stellte fest, da? die Tafel Werbespruche uber das Stadion blitzen lie?.

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