Harry Potter und der Orden des Phonix, стр. 59

»Was meinen Sie -?«

»Potter, benutzen Sie doch Ihren Verstand,«zischte Professor McGonagall mit einem sofortigen Wandel zu ihrer ublichen Art.»Sie wissen doch woher sie kommt und wem sie alles berichtet.«

Die Klingel lautete das Ende der Stunde an. Von uberallher waren die elefantenartigen Gerausche von hunderten Schulern in Bewegung zu horen.

»Hier steht, da? sie Ihnen fur die Abende dieser Woche Nachsitzen erteilt hat; beginnend mit dem morgigen,«sagte Professor McGonagall, die sich nun Umbridges Nachricht noch einmal anschaute.

»Jeden Abend dieser Woche!,«wiederholte Harry geschockt.»Aber, Professor konnten Sie nicht -?«

»Nein, kann ich nicht,«sagte Professor McGonagall matt.

»Aber -«

»Sie ist Ihre Lehrerin und hat sehr wohl das Recht, Ihnen eine Strafe zu erteilen. Sie werden morgen um funf Uhr zum ersten Mal in ihrem Buro erscheinen. Denken Sie daran: seien Sie vorsichtig in ihrer Gegenwart.«

»Aber ich sagte die Wahrheit!,«verteidigte sich Harry emport.»Voldemort ist zuruck. Sie wissen, da? er es ist;

Professor Dumbledore wei? es auch.«

»Um Himmels Willen, Potter!,«sagte Professor McGonagall und ruckte sich wutend die Brille zurecht (Sie ist entsetzt zusammengezuckt, als Harry Voldemorts Namen aussprach).»Denken Sie wirklich, es geht hier um Wahrheit oder Luge? Es geht darum, da? Sie ihren Kopf gesenkt und Ihr Temperament unter Kontrolle halten sollten.«

Sie erhob sich. Ihr Mund war schmal und die Nasenlocher weit. Harry stand ebenfalls auf…»Wollen Sie noch einen Keks?,«sagte sie gereizt und hielt ihm die Blechdose entgegen.

»Nein, danke,«sagte Harry kalt.

»Machen Sie sich doch nicht lacherlich,«fauchte sie.

Er nahm einen.

»Danke,«sagte er widerwillig.

»Haben Sie Dolores Umbridges Rede beim Fest am Schulbeginn nicht verfolgt, Potter?«

»Jaah,«sagte Harry.»Ja… sie sagte… Fortschritte werden verhindert oder… nun, das bedeutet, da?… da? sich das Zauberministerium in Hogwarts einzumischen versucht.«

Professor McGonagall beaugte ihn fur einen Moment streng, dann schnaubte sie, lief um ihren Tisch herum und offnete die Tur fur ihn.

»Nun. Ich bin froh, da? sie auf Hermine Granger horen. In welcher Hinsicht auch immer,«sagte sie und wies ihn aus dem Buro…

Kapitel 13 – Abendessen in der Gro?en Halle

An diesem Abend war das Abendessen in der Gro?en Halle eine unangenehme Angelegenheit fur Harry. Die Nachricht uber seinen lautstarken Streit mit Umbridge hatte sich sogar fur Hogwarts Standards ungewohnlich schnell herumgesprochen. Er sa? zwischen Ron und Hermine und horte die anderen Schuler um sich herum tuscheln.

Seltsamerweise schien es sie nicht im Geringsten zu storen, da? Harry ihnen zuhoren konnte. Es war im Gegenteil eher so, als ob sie im Stillen hofften, da? er in Rage geraten wurde und sich der Streit wiederholen wurde, so da? sie seine Geschichte aus erster Hand horen konnten.

»Er hat gesagt, er hatte gesehen, wie Cedric Diggory ermordet wurde…«

»Er hat behauptet, er hatte sich mit Du-Wei?t-Schon-Wer ein Duell geliefert…«

»Jetzt mach mal halblang…«

»Was glaubt der eigentlich, wenn er hier fur dumm verkauft?«

»Also bitte…«

»Ich verstehe einfach nicht,«sagte Harry mit zusammengebissenen Zahnen und legte Messer und Gabel zur Seite (seine Hande zitterten zu sehr um sie still zu halten),»warum vor zwei Monaten alle die Geschichte geglaubt haben, die Dumbledore ihnen erzahlt hat…«

»Die Sache ist die, Harry, ich bin mir nicht sicher, ob sie das getan haben,«sagt Hermine grimmig.»Kommt, lasst uns von hier verschwinden.«

Sie knallte ihr Besteck auf den Tisch; Ron schaute sehnsuchtig auf seinen halbfertigen Apfelkuchen, kam jedoch eilends mit. Auf dem kompletten Weg durch die Halle wurden sie von den Leuten angestarrt.

»Was meinst Du mit, Du bist Dir nicht sicher, ob die anderen Dumbledore geglaubt haben?«fragte Harry Hermine als sie den ersten Treppenabsatz erreicht hatten.

»Schau, Du wei?t nicht wie es war, nachdem es passiert ist,«sagte Hermine leise.»Du kamst zuruck, mitten auf dem Rasen, Cedrics toten Korper fest umklammert… niemand von uns hat gesehen, was im Labyrinth vor sich gegangen ist

… wir hatten nur Dumbledores Wort, da? Du-Wei?t-Schon-Wer zuruckgekommen, Cedric gekillt und mit Dir gekampft hat.«

»Was die reine Wahrheit ist!«sagte Harry laut.

»Ich wei?, Harry, jetzt rei? mir bitte nicht den Kopf ab.«sagte Hermine mude.»Es ist nur so, da? sie uber den Sommer nach Hause gefahren sind, bevor sich die Nachricht setzen konnte. Dort haben sie die letzten zwei Monate damit verbracht zu lesen, da? Du ein Spinner bist und Dumbledore langsam senil wird!«

Regen prasselte gegen die Fensterscheiben, als sie mit gro?en Schritten durch die leeren Korridore zuruck zum Gryffindorturm gingen. Harry fuhlte sich, als ob der erste Tag Wochen gedauert hatte, aber er hatte immer noch einen Berg Hausaufgaben zu erledigen, bevor er ins Bett gehen konnte. Ein dumpfer Schmerz begann uber seinem rechten Auge zu pochen. Als sie in den Korridor der Fetten Dame bogen, blickte er aus dem regennassen Fenster auf das dunkle Gelande. In Hagrids Hutte war immer noch kein Licht zu sehen.

»Mimbulus mimbletonia,«antwortete Hermine, bevor die Fette Dame fragen konnte. Das Portrat schwang auf, um die dahinter liegende Offnung freizugeben und die drei kletterten hindurch.

Der Gemeinschaftsraum war ziemlich leer; fast alle waren noch unten beim Abendessen. Krumbein erhob sich von einem Sessel und kam ihnen laut schnurrend entgegen. Nachdem sich Harry, Ron und Hermine auf ihre drei Lieblingsstuhle am offenen Kamin gesetzt hatten, sprang er leichtfu?ig auf Hermines Scho? und rollte sich dort zusammen, so da? er wie ein rotliches Kissen aussah. Harry blickte in die Flammen; er fuhlte sich ausgelaugt und erschopft.

»Wie kann es Dumbledore nur zulassen, da? solche Dinge passieren?«rief Hermine plotzlich und lie? Harry und Ron durch ihren Ausruf zusammenfahren; Krumbein sprang gekrankt von ihrem Scho?. Wutend hammerte sie auf ihre Armlehnen, so da? Teile der Polsterung durch die Locher kamen.»Wie kann er die furchterliche Frau unterrichten lassen? Und das auch noch in unserem ZAG-Jahr!«

»Tja, wir hatten nie besondere Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Kunste, nicht?«sagte Harry.»Du wei?t doch, wie es ist, Hagrid hat uns gesagt, niemand will die Stelle; es wird erzahlt, sie ware verhext.«

»Ja, aber jemanden einzustellen, der sich weigert, uns Zaubern zu lassen! Was hat Dumbledore nur vor?«.»Und sie versucht die Leute dazu zu bekommen, fur sie zu spionieren,«sagte Ron duster.»Erinnert ihr euch, da? sie gesagt hat, wir sollten zu ihr kommen, wenn wir horen, da? jemand erzahlt, Du-Wei?t-Schon-Wer sei zuruckgekommen?«

»Naturlich, sie ist hier um uns alle auszuspionieren, das ist offensichtlich. Warum hatte Fudge sie sonst hierher geschickt?«fauchte Hermine.

»Fangt nicht schon wieder an zu streiten«meinte Harry mude, als Ron den Mund offnete um zu kontern.»Konnen wir nicht einfach… lasst uns einfach die Hausaufgaben machen, dann sind sie die schon mal erledigt…«

Sie holten ihre Schultaschen aus einer Ecke und gingen zuruck zu ihren Stuhlen beim Feuer. Mittlerweile kamen die anderen Schuler vom Abendessen zuruck. Harry hielt seinen Kopf vom Portrateingang abgewendet, konnte jedoch trotzdem die Blicke fuhlen, die er auf sich zog.

»Sollen wir zuerst Snapes Aufgaben erledigen?«fragte Ron und tunkte seine Feder in die Tinte.»Die Eigenschaften

… von Mondstein… und seine Anwendungen… beim Zubereiten von Zaubertranken…«» murmelte er wahrend er die Worte an den Anfang seiner Pergamentrolle schrieb.»So.«Er unterstrich den Titel und schaute dann erwartungsvoll zu Hermine.

»Also, was sind die Eigenschaften von Mondstein und seine Anwendungen beim Zubereiten von Zaubertranken?«