Harry Potter und der Orden des Phonix, стр. 153

buchstabierend.

Gahnend ging er zu Bett. Ohne seine Brille wurden die gelegentlichen im Fenster sichtbaren Knallkorper zu verschwommenen, glitzernden Wolken, die sich wunderschon und geheimnisvoll am nachtlichen Himmel abzeichneten. Er drehte sich auf die Seite und fragte sich, wie Umbridge wohl uber ihren ersten Tag als Dumbledores Nachfolgerin dachte und was Fudge sagen wurde, wenn er von diesem Schultag in volliger Unordnung horen wurde.

Leise lachelnd schlo? Harry die Augen…

Das zischen und knallen von verirrten Krachern auf den Landereien schien sich in der Ferne zu verlieren…oder vielleicht entfernte er sich auch von ihnen…

Er fiel direkt hinein in den Korridor der zur Abteilung der Mysterien fuhrte. Er beschleunigte in Richtung der glatten, schwarzen Tur… la? sie sich offnen…la? sie sich offnen…

Sie tat es. Der runde, von Turen umgebene Raum… er durchquerte ihn, legte seine Hand auf eine identische Tur am entgegengesetzten Ende, sie offnete sich…

Jetzt geriet er in einen langen, rechteckigen, von ha?lichem mechanischem Klicken und Klappern erfullten Raum. Er sah tanzende Lichttupfer auf den Wanden, aber er nahm sich nicht die Zeit, die Ursache zu ergrunden… er mu?te weiter…

Eine Tur am entfernten Ende das Raumes… auch sie offnete sich auf den leichten Druck seiner Hand…

Und jetzt war ein einem dammrigen Raum mit den Ausma?en einer hohen und weiten Kirchenhalle, angefullt mit Reihen und Reihen von sich aufturmenden Regalen, ein jedes beladen mit kleinen, verstaubteb und von Spinnweben uberzogenen glasernen Behaltern… Harry«s Herz schlug ihm bis zum Halse… er wu?te jetzt, wo er war, wo er hin mu?te… er rannte doch seine Fu?e machten kein Gerausch in dieser riesigen menschenleeren Halle…

Da war etwas in diesem Raum, etwas, das er begehrte, mehr als alles andere…

Etwas, das er haben mu?te… oder jemand anderes…

Seine Narbe schmerzte…

PENG!

Harry schreckt hoch, verwirrt und wutend. Lautes Lachen hallte durch den dunkeln Schlafsaal.

»Cool,«sagte Seamus, dessen Umri? man gegen das Fenster erkennen konnte, gerade,»Ich glaube eines von diesen Feuerradern hat sich eben mit einer Rakete gepaart, schaut Euch das an!«

Harry horte Ron und Dean aus den Betten klettern um besser sehen zu konnen. Er selbst lag stocksteif und mucksmauschenstill, wahrend der Schmerz in seiner Narbe verebbte und Enttauschung in ihm hochkroch.

Silbern und rosa glitzernde Ferkelchen zogen nun am Turm der Gryffindors vorbei. Harry lag da und lauschte den anerkennenden»Ahs#s«und»Oh#s«der Gryffindors in den Schlafsalen unter ihnen. In seinem Magen bildete sich ein kalter Klumpen, als er an die Stunde in Occlumantie am nachsten Abend dachte.

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Harry verbrachte den ganzen nachsten Tag damit sich auszumalen, was Snape sagen wurde, wenn er herausfand, um wieviel weiter Harry in seinem letzten Traum in die»Abteilung der Mysterien«eingedrungen war. Mit einer Aufwallung von Schuld wurde er sich bewu?t, das er

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?Occlumantie?

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seit der letzten Stunde nicht ein einziges Mal geubt hatte: es war einfach zu viel passiert seit Dumbledore weg war; er war sicher, das er gar nicht in der Lage.gewesen ware, seinen Geist zu entleeren, selbst wenn er es versucht haatte. Trotzdem bezweifelte er, das Snape diese Ausrede akzeptieren wurde.

Er unternahm einige letzte Versuche wahrend der Unterrichtsstunden an diesem Tag, aber aber ihm wollte nichts gelingen. Hermine fragte andauernd was mit ihm los sei, wenn er sich in sich selbst zuruckzog um seinen Geist von allen Gedanken und Gefuhlen zu befreien; und au?erdem ist es nicht der beste Moment, seinen Geist zu leeren, wahrend die Lehrer Prufungsfragen auf die Klasse abschiessen.

Auf das schlimmste gefa?t machte sich Harry nach dem Abendessen auf den Weg zu Snape’s Buro. Doch auf halbem Weg durch die Eingangshalle eilte ihm Cho entgegen.

»Hier heruber,«rief Harry, dankbar fur die Gelegenheit, sein Treffen mit Snape noch ein wenig hinauszuschieben, und winkte sie hinuber zu der Ecke der Eingangshalle, in der die gigantischen Sanduhren standen. Die Uhr der Gryffindors war nun nahezu leer.

»Bist du in Ordnung? Hat Umbridge dich nach dem

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DA
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gefragt?

»Nein, nein,«antwortete Cho eilig,»nein, es ist nur… wei?t du, ich wollte sagen… Harry, ich hatte niemals im Traum daran gedacht, das Marietta plaudern wurde…«

»Ja, sicher,«erwiderte Harry ubellaunig. Er war der Meinung, das Cho ihre Freunde sorgfaltiger hatte aussuchen sollen; es war nur ein schwacher Trost fur ihn, das, soweit er wu?te, Marietta immer noch im Krankenflugel lag und Madam Pomfrey noch nicht den kleinsten Fortschritt bei der Entfernung ihrer Pickel gemacht hatte.

»Eigentlich ist sie wirklich sehr nett,«sagt Cho unvermittelt,»sie hat halt einen Fehler gemacht -«

Harry schaute sie unglaubig an.

»Ein netter Mensch der einen Fehler gemacht hat? Sie hat uns alle verraten, dich eingeschlossen!«

»Aber… wir sind alle davongekommen, oder?«sagte Cho bittend,»du wei?t, das ihre Mutter fur das Ministerium arbeitet, es ist wirklich nicht leicht fur sie -«

»Ron«s Vater arbeitet auch fur das Ministerium,«gab Harry wutend zuruck,»und falls du es noch nicht bemerkt hast, ihm steht nicht»Verrater«auf der Stirn geschrieben -«

»Das war eine wirklich gemeine List von dieser Hermine Granger,«zischte Cho scharf,»sie hatte uns warnen mussen, das sie diese Liste verzaubert hat -«

»Ich fand es war eine brillante Idee,«sagte Harry kalt. Cho lief rot an und ihre Augen blitzten.

»Ach ja, ich verga? – naturlich, wenn es Schatzchen Hermines Idee war -«

»Fang nicht wieder an zu weinen,«warnte Harry sie.

»Hatte ich nicht vor!«schrie sie.

»Ja… na dann… gut,» sagte er.»Ich mu? mich im Augenblick schon mit genug Dingen herumschlagen.«

»Dann geh«und schlag dich mal schon!«sagte Cho wutend, macht auf dem Absatz kehrt und stolzierte davon.

Wutentbrannt ging Harry die Treppen zu Snapes Kerker hinab. Aus Erfahrung wu?te er, da? Snape sehr viel leichter in seine Gedanken eindringen konnen wurde, wenn er derartig wutend und aufgebracht war. Trotzdem gelang es ihm bis er die Kerkertur erreichte lediglich, sich noch ein paar Dinge auszudenken, die er Cho uber Marietta hatte sagen sollen.

»Du bist spat dran, Potter,«sagte Snape kuhl, als Harry die Tur hinter sich schloss.

Snape stand mit dem Rucken zu Harry und zog, wie ublich, einige seiner Gedanken aus seinem Kopf und tat sie sorgfaltig in Dumbledores Denkarium. Er lie? den letzten silbrigen Strang in das Steinbecken sinken und wandte sich Harry zu.

»So,«sagte er.»Hast du geubt?«

»Ja,«log Harry, wobei er darauf achtete, auf eines der Beine von Snapes Schreibtisch zu blicken.

»Na, wir werden es bald herausfinden, nicht wahr?«sagte Snape sanft.»Zauberstab heraus, Potter.«

Harry begab sich in seine gewohnte Haltung, Snape zugewandt, der Schreibtisch zwischen ihnen. Sein Herz schlug schnell aus Arger uber Cho und Angst davor, wie viel Snape aus seinen Gedanken herausbekommen wurde.